Oh nein, nicht schon wieder!
Bis zum Ende des Monats sind es noch vier Tage, doch Opa Manfred hat nicht gut gewirtschaftet. In der »leibniz«-Redaktion sitzen wir nun und überlegen, wie Patrick ihn schuldenfrei durch den nächsten Monat bringen kann. Während wir noch an einer Lösung arbeiten, wird Johanna plötzlich blass: 2.400 Euro hat Schülerin Marie im letzten Monat allein für das Essen ausgegeben? Da kann doch etwas nicht stimmen! Wir zücken Stift und Papier und fangen mit dem Rechnen nochmal von vorne an.
Geld bestimmt unser gesellschaftliches Zusammenleben und greift als Wertesystem in die unterschiedlichsten Sphären ein. Es ist nicht nur überlebensnotwendig – auch viele Bereiche des öffentlichen Lebens stehen uns nur dann offen, wenn wir die finanziellen Möglichkeiten dazu haben und sie entsprechend nutzen. Von klein auf lernen wir daher, mit Geld umzugehen. Vom ersparten Taschengeld lassen sich erste eigene Wünsche erfüllen, in Nebenjobs sammeln wir neben Schule und Uni Erfahrungen in der Arbeitswelt, machen uns langsam mit Steuerklassen und Gehaltsabrechnungen bekannt.
Doch es gibt auch Bereiche der Finanzwelt, die den meisten fremd bleiben, deren Begrifflichkeiten und Systeme bisweilen abschreckend und einschüchternd daherkommen, jedenfalls unendlich kompliziert. Oft müsste man Bücher wälzen oder Kurse besuchen, um durchzusteigen. Eine Finanzberatung kann sich schließlich nicht jede und jeder leisten ...
Oder: Man spielt »Monetto«, ein vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen entwickeltes Gesellschaftsspiel, das Alltagskompetenzen im Umgang mit Geld interaktiv vermitteln will. Lebensnahe Beispiele, so die Idee, tragen zur finanziellen Grundbildung bei – und sind nicht nur für junge Menschen lehrreich. Wir zum Beispiel wussten mit Mitte, Ende 20 bis heute nicht, für was die Abkürzung SCHUFA eigentlich steht. Dank der Verschuldung von »Opa Manfred«, Patricks Spielfigur, sind wir ein bisschen schlauer. Anhand von Aktionskarten, die wir ausführen und Tipps, die wir sammeln müssen, sowie Quiz- und Rechenaufgaben, die es zu lösen gilt, lernen wir in einer knappen Stunde Spielzeit so einiges über den Umgang mit Haushaltsplanung, Online-Banking, Gehaltsabrechnung, Steuern oder Arbeitslosengeld.
Johanna geht mit »Schülerin Marie« ins Rennen. Ich glaube, heute ist mein Glückstag
, ruft sie bald, denn eine Verwandte hat Marie ihren goldenen Schmuck vererbt. Ich werde reich!
Schnell nimmt sie zwei Geldmünzen vom Haufen, während Patrick an Opa Manfred langsam verzweifelt: Er hat schon wieder keine »1« gewürfelt, die man aber braucht, wenn man mal Hund »Muffin« ausführen und sich damit Zusatzpunkte verdienen will.
Johanna: Opa, du musst dich ranhalten! Was machst du eigentlich noch bei der Bank, du wolltest doch zum Baumarkt?
Patrick: Ich musste bis zum Dritten des Monats noch schnell die Miete überweisen, aber kümmere du dich lieber mal um deine eigenen Finanzen. Oder muss ich dir nochmal erklären, wie das mit dem Subtrahieren geht? Oder was ein Bausparvertrag ist? Der wird nämlich bald fällig und dann kannst du noch mehr Münzen einheimsen!
Egal ob man sich komplizierte Begriffe erschließen, die eingerosteten Rechenkenntnisse auffrischen oder einfach ein bisschen Gehirnjogging machen will: Was Geld angeht, gibt es bei »Monetto« in den unterschiedlichsten Kontexten, Lebenslagen und Altersgruppen etwas zu lernen. Die Spielerinnen und Spieler stellen sich gegenseitig Quizfragen, können im Team an schwierigen Rechenaufgaben knobeln und sich freuen, wenn das mit dem Prozentrechnen gemeinsam doch noch ein bisschen besser klappt als allein. Nebenbei kann man sich in lockerem Rahmen kennenlernen. Wie wir – die wir uns pandemiebedingt das erste Mal live und mit Maske zum Spielen im Büro getroffen haben.
Unser Fazit am Ende des Spiels: Wir haben hier nicht etwa unnützes Wissen angehäuft, sondern viele Dinge gelernt, die das Haushalten und Wirtschaften im Alltag erleichtern. Auch die Macher von »Monetto« empfehlen deshalb, das Spiel in ganz unterschiedlichen Bereichen einzusetzen, etwa in Jobcentern, Lerncafés oder in der Schuldnerberatung. Denn dank des niedrigschwelligen Aufbaus und des breiten Themenspektrums kann es in puncto finanzieller Bildung einen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe leisten und macht außerdem Spaß. Das Rennen um die meisten Münzen und Punkte hat am Ende übrigens Schülerin Marie gewonnen – natürlich mithilfe der schlauen Rechentipps von Opa Manfred.
VERLOSUNG
Beim Lesen haben Sie Lust bekommen, »Monetto« selbst einmal auszuprobieren? Wir verlosen drei Exemplare! Um teilzunehmen schreiben Sie uns bis zum 31.12.2021 (Einsendeschluss) eine E-Mail an verlosung(at)leibniz-gemeinschaft.de, Betreff: »Monetto«. Wir wünschen viel Glück und viel Spaß beim Spielen!
Wer kein Glück hat, kann das Spiel beim Verlag wbv Media auch online bestellen. Noch mehr Informationen zum Spiel finden Sie auf der Seite des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen.