Schwerpunkt N°23 · Wald
Hoffnung und Verzweiflung liegen im Wald nah beieinander: Er ist Speisekammer und Ruhepol, liefert das Material fürs Dach über dem Kopf – und Stoff für wilde Sagen und Mythen. Doch nicht alle zieht es zum Spazieren hierher. Wälder sind heute auch Fluchtrouten, durch die sich Menschen für ein besseres Leben kämpfen. Konzerne und Jäger dringen so tief in sie vor, dass es Ökosysteme bedroht und menschlicher Kontakt mit unbekannten Erregern immer wahrscheinlicher wird. Und Jahr für Jahr brennt es weiter nördlich. Mit neuen Fragen und Methoden gehen Forschungsteams deshalb auf Expedition. Begleiten Sie sie mit uns in den Wald!
Die Redaktion
Inhalt
Die ältesten sprachlichen Überreste sind in den Namen von Flüssen und Wäldern überliefert, die meist auch dann erhalten bleiben, wenn die Anwohner gewechselt haben.
GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ
Menschen dieser Ausgabe
DAWIN MECKEL
Als Dawin Meckel unseren Auftrag erhielt, einen Workshop zum Thema »Waldküche« zu begleiten, war der Fotograf sofort begeistert: Wenn er als Kind durch die hessischen Wälder streifte, bekam er von seinen Eltern immer nur zu hören, was er dort auf keinen Fall essen sollte. Ob seine Söhne vom Geschmack frittierter Brennnesseln genauso angetan sein werden wie er, will er nach dem nächsten Waldspaziergang herausfinden.
SWANTJE FURTAK
Während ihres Biochemiestudiums forschte unsere Autorin, die Journalistin Swantje Furtak, einst selbst in den Sumpfwäldern Südamerikas. Für »leibniz« traf sie nun den Virologen Dániel Cadar und fühlte sich direkt in diese Zeit zurückversetzt. Den Regenwald sah sie nach dem Interview dennoch mit anderen Augen – denn Cadar geht dort in entlegensten Winkeln auf die Suche nach neuartigen Viren.
FLORIAN STURM
Der Wissenschaftsjournalist hat für uns zu Waldbränden recherchiert, die immer weiter nördlich wüten, etwa in den borealen Wäldern Kanadas und Sibiriens. Für das Thema interessiert sich Florian Sturm schon länger – und hat auch einen persönlichen Bezug dazu: »In einem Megafeuer in der südportugiesischen Serra de Monchique haben Freunde von mir 2017 fast ihr gesamtes Hab und Gut verloren.«