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Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? In der Rubrik Frag Leibniz können Sie – die Leserinnen und Leser unseres Magazins – aktiv werden. Stellen Sie den Forschenden der Leibniz-Institute Ihre Frage. Wir machen uns auf die Suche nach einer Antwort.

Die Frage dieser Folge lautet: Ich habe als Hobbygärtner festgestellt, dass Samen wie die vom Feldsalat nicht in jeder Erde wachsen. Welche Parameter beeinflussen die Keimung und gibt es einfache Tricks zu prüfen, ob die Erde geeignet ist? Bei bestimmten Samen, etwa bei Lauch, findet zwar eine Keimung statt, aber der Keimling wird dann bei mir nie dicker als ein Grashalm.

Die Antwort kommt dieses Mal aus dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und zwar von Uwe Kunert, Leiter Infrastruktur & Versuchsbetrieb, und Eckhard George, dem Wissenschaftlichen Direktor des Instituts.

Geduld ist die Kunst der Gärtnerin und des Gärtners.

UWE KUNERT & ECKHARD GEORGE

Mangold-Setzlinge am Leibniz-Institut für Gemnüse- und Zierpflanzenbau
Foto WIESNER/IGZ

Als grundsätzliche Empfehlung für die Anzucht von Jungpflanzen gilt die Verwendung einer handelsüblichen Anzuchterde. Diese verhindert bodenbürtige Krankheiten und ein Überangebot an Nährstoffen. Die lockere Struktur sorgt außerdem für eine gute Durchlüftung des Wurzelbereichs.

Ein häufiger Fehler beim Aussäen ist, dass die Keimtemperatur nicht beachtet wird. Bei allen Salatarten liegt die Keimtemperatur tagsüber zwischen 14 und 16 Grad Celsius, nachts sollte die Temperatur um 5 Grad abgesenkt werden. Im Hobbyanbau sollte der Salat daher im Frühjahr und Herbst angezogen werden, da die Möglichkeit einer Temperaturabsenkung in den Sommermonaten doch etwas problematisch ist. Zusätzlich sollte man bei jeder Aussaat darauf achten, dass man nur frisches Saatgut verwendet, da die Keimfähigkeit abnimmt, je älter Saatgut wird. Werden diese kleinen Kniffe beachtet, dann sollte die Anzucht und Kulturführung gut gelingen.

Die gleichen Anzuchtvoraussetzungen sollten auch beim Lauch zum Vorbild genommen werden. Es ist jedoch zu beachten, dass die Entwicklung der Jungpflanzen etwa zwölf Wochen dauert. Geduld ist also die Kunst des Gärtnerns. Außerdem zählt Lauch zu den einkeimblättrigen Kulturen und ist somit in der Entwicklung als Jungpflanze etwas zierlicher als zweikeimblättrige Kulturen. Im ausgepflanzten Zustand wird dann aus dem kleinen zierlichen Pflänzchen auch ein stattliches Gemüse.

Wir wünschen weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Gärtnern!

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