leibniz

»DER WERT DER GESCHICHTE. ZEHN LEKTIONEN FÜR DIE GEGENWART«

Schwarzweißfotografie der Akrokpolis.

Von MAGNUS BRECHTKEN

»Mut zur Geschichte!« hat Magnus Brechtken die Einleitung seines Buchs überschrieben, das er als Aufruf gegen die Geschichtsvergessenheit versteht. Der stellvertretende Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin will damit dem Paradox begegnen, dass wir uns zwar in Medizin und Technik auf Erkenntnisse und Lehren aus der Wissenschaft stützen, in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aber Haltungen und Handlungsweisen antreffen, die einer Blinddarmoperation mit dem Küchenmesser gleichen. Aus dem Verständnis der Geschichte analysiert Brechtken Prinzipien des Fortschritts, die sich in unserer Entwicklung hin zu Demokratie,  Gleichberechtigung oder Rechtsstaatlichkeit als ebenso wichtig erwiesen haben wie technische Errungenschaften. Diese historische Analyse führt ihn am Ende zum Untertitel seines Buches: zu den zehn Lektionen für die Gegenwart, mit denen Brechtken zugleich ein leidenschaftliches Plädoyer liefert. Gegen Irrationalität, Ungleichheit und Populismus, aber für Menschenrechte, die Trennung von Religion und Staat und gesellschaftliches Engagement. CHRISTOPH HERBORT-VON LOEPER

Erschienen im Siedler Verlag

»BRIEFE AUS NORWEGEN«

Berge, See und Gras

Von ISIDORA SEKULIĆ

Im Jahr 1913 begibt sich die serbische Schriftstellerin und Intellektuelle Isidora Sekulić auf eine weite Reise in den hohen Norden. Nach Norwegen, um genau zu sein, das zu dieser Zeit ein eher exotisches Reiseziel ist. In ihren »Briefen aus Norwegen« fängt Sekulić in poetischen Naturbeschreibungen die Einzigartigkeit und Fremde des Landes ein und versucht, sich so dem Wesen des norwegischen Volkes zu nähern. Als neugierige Beobachterin aus dem Süden zieht sie immer wieder Parallelen zwischen der Dunkelheit in den langen Wintermonaten, der einsamen und kargen Landschaft sowie der Melancholie der Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei spannt die Autorin den Bogen von der nordischen Mythologie der Edda bis hin zu Henrik Ibsen. Tatjana Petzer vom Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung hat ausgewählte Texte nun erstmals ins Deutsche übersetzt und verkürzt uns damit ein wenig die Wartezeit auf den nächsten Urlaub in Norwegen. KATHARINA BRÜCHER

Erschienen bei Friedenauer Presse

»SMARTE SPALTER. DIE AFD ZWISCHEN BEWEGUNG UND PARLAMENT«

Blick durch eine Glaskuppel auf den Sitzungssaal des Deutschen Bundestags.

Von WOLFANG SCHROEDER und BERHNARD WEßELS (Hg.)

Als der parlamentarische Rechtspopulismus bei den europäischen Nachbarn längst zum politischen Alltag zählte, galt er bei uns noch als unvorstellbar — nicht zuletzt mit Blick auf die deutsche Schuldgeschichte. 70 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik aber hat die AfD das deutsche Parteiensystem fundamental verändert. Mit einem 300-seitigen Sammelband wollen Wolfang Schroeder und Bernhard Weßels vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung den Erfolg der selbsternannten »Alternative für Deutschland« begreiflich machen. In zehn Beiträgen und anhand anschaulich aufbereiteter Daten sezieren die Autorinnen und Autoren ein komplexes Gefüge aus Wählerinnen- und Kandidatenschaft, Ideologie und Programmatik, Instrumenten und Strategien — immer im Kontext des Parteienwettbewerbs. Dass in ihrer ersten Stunde nicht rechtsextreme Akteure im Zentrum der Partei standen, mag entscheidend für ihren Aufstieg gewesen sein. Eine Frage bleibt: Folgen weitere Metamorphosen oder droht die Implosion? MAREIKE-VIC SCHREIBER

Erschienen im Dietz-Verlag

WAS LESEN SIE, HERR EKAU?

Kasten mit einer kleinen Uhr an der Wand.

»LEIBNIZ, NEWTON UND DIE ERFINDUNG DER ZEIT von Thomas de Padova!«

Dieses Buch erzählt uns eine Menge über die Gründe und den Weg der Entwicklung der Wissenschaft seit Beginn der Neuzeit. Die aufkommende globale Seefahrt und der sich intensivierende Handel des 17. Jahrhunderts benötigten eine genaue Definition und Messung der Zeit, um sich weiter entfalten und neue Routen erschließen zu können. Die Bestimmung der geographischen Breite konnte anhand der Sterne vorgenommen werden, jene der geographischen Länge aber erfolgte auf Grundlage der Zeit. Was also ist das: die Zeit? Und wie kann man sie messen? Diese angewandte Fragestellung aus der Seefahrt stieß bald auch theoretische Überlegungen an. Aus den gegensätzlichen Herangehensweisen erwuchsen grundsätzliche Fragen, die Astrophysiker und Philosophen bis heute beschäftigen. Der Astronom und Publizist Thomas de Padova widmet sich ihnen so informativ wie kurzweilig am Beispiel des hitzigen Diskurses zwischen Isaac Newton und Gottfried Wilhelm Leibniz, der sich der Zeit mit philosophischen Ansätzen näherte. Beim Lesen erfährt man dabei nicht nur, worin genau die Differenzen der Universalgelehrten bestanden, sondern lernt auch viel über die Vor- und Nachgeschichte ihres Streits und die Wissenschaft der frühen Neuzeit. WERNER EKAU, Wissenschaftlicher Geschäftsführer (komm.) des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung

Erschienen im Piper Verlag

Verlosung

Falls Sie die Bücher in Gänze lesen wollen: Wir verlosen je drei Exemplare von Der Wert der Geschichte. Zehn Lektionen für die Gegenwart und Smarte Spalter. Die AfD zwischen Bewegung und Parlament. Noch bis 28. Februar 2021 (Einsendeschluss) können Sie hier an der Verlosung teilnehmen. Die Gewinner werden von uns per E-Mail benachrichtigt. Wir wünschen Ihnen viel Glück!

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