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Die Rennradfahrerin

Silvester 2013: 110 Kilo! Ich wusste, dass ich dringend etwas ändern muss – das war der Startschuss für ein neues Leben. Vier Jahre nach diesem guten Vorsatz wog ich 50 Kilogramm weniger. Ziel erreicht. Doch was nun? Da lernte ich einige Rennradfahrer kennen und mit ihnen die Leidenschaft für den Radsport! Wenige Wochen später kaufte ich mein erstes Rennrad. Mein erstes Rennen fand im Juli 2018 statt – Freiheit, Glück, Adrenalin pur. Ein Jahr später: gleiches Rennen, 30 Minuten schneller. Mein größter Erfolg war jedoch eine Fahrt zu meinen Eltern. 145 Kilometer und 1.500 Höhenmeter brachten Fiete (mein Rad) und ich hinter uns, vollgepackt und direkt nach einem Triathlon. Das hat mir einiges abverlangt, aber mir auch innere Kraft und Frieden gegeben. So oft ich kann, fahre ich deshalb Rennrad. Es ist schon lange kein bloßes Training mehr, sondern eine Leidenschaft. Und auch für den Winter habe ich eine Alternative für verschneite und eisglatte Tage gefunden: Momo, mein neues Mountainbike.

ANGELA NOLL ist Wissenschaftlerin in der Abteilung Primatengenetik des Deutschen Primatenzentrums, Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen.

Rennradfahrende von vorne.

Der Bergsteiger

In seinem Blog HOCHHINAUS berichtet Nestor González Roldán von seinen Touren in die Berge.

Als ich 13 Jahre alt war, habe ich mit meinem Vater den höchsten Berg Mexikos bestiegen. Kurz vor dem Gipfel des 5.636 Meter hohen Citlaltépetl hat er mich in den Arm genommen und wir sind die letzten Meter gemeinsam aufgestiegen. Diesen Augenblick werde ich nie vergessen. Bergsteigen ist ein großartiger Sport: Man ist in der Natur, ganz auf sich gestellt. Es ist eine Art der Selbstfindung, bei der man seine Grenzen erkennt, Ängste überwindet und sich neu erfindet. Einmal sind ein Freund und ich in Mexiko von der einen auf die andere Sekunde in einen Whiteout geraten (null Sicht!) , bei -20 Grad mussten wir die ganze Nacht in einem Notbiwak ausharren. Das sind Momente, in denen man sich fragt, was man hier eigentlich macht. Aber wenn man wieder zu Hause im Warmen ist, denkt man: Wann kann ich endlich wieder in die Berge? Im Laufe der Jahre habe ich es immer seltener dorthin geschafft und nur noch wenig Sport gemacht. Nachdem meine Mutter 2015 schwer erkrankte und ich kurz darauf erfuhr, dass ich Asthma habe, wusste ich: So geht es nicht weiter! Alles geht so schnell vorbei und ich möchte mich von meiner Krankheit nicht ausbremsen lassen. Seitdem bin ich wieder aktiv und möchte noch einige Gipfel erklimmen. Im Oktober habe ich in Nepal zwei 6.000er bestiegen, ohne Sauerstoffgerät. Und als nächstes – kommt vielleicht ein 8.000er?

NESTOR GONZÁLEZ ROLDÁN ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Allergobiochemie am Forschungszentrum Borstel – Leibniz Lungenzentrum.

Bergsteigerin mit Banner des Forschungszentrum Borstel und Tibetfähnchen auf einem Gipfel.

Die Cyr Wheelerin

Bald folgt hier der letzte Beitrag dieser Serie. Hier geht es zu
Folge 1
Folge 2
Folge 4.

Mein Cyr Wheel ist ein PVC-ummantelter Stahlreifen, knapp zwei Meter im Durchmesser. Das Sportgerät ist denkbar simpel, bietet aber enorme Bewegungsmöglichkeiten, die irgendwo an der Grenze von Turnen und Tanzen liegen. Das Grundprinzip sieht so aus: Der Reifen kreiselt über den Boden oder rotiert um die eigene Achse, der Sportler steht dabei im Reifen. Mit dieser Sportart habe ich vor etwa zehn Jahren angefangen. Nach 18 Jahren Rhönradturnen wollte ich etwas Neues ausprobieren und war fasziniert vom Cyr Wheel, mit dem zu der Zeit nur eine Handvoll Personen in Deutschland trainierte. Neben vielen Auftritten in den folgenden Jahren war mein sportliches Highlight die Bronzemedaille bei der Cyr Wheel-Weltmeisterschaft 2015 in Italien. In letzter Zeit ist das Cyr Wheel bei mir etwas in den Hintergrund getreten. Aber wenn ich morgens vor der Arbeit auf dem Fahrrad sitze und den Anhänger mit unserer kleinen Tochter über die Aachener Hügel in Richtung Kita ziehe, freue ich mich über die Bewegung an der frischen Luft – mit einem ganz normalen Rad.

JANINE HILLMER ist Wissenschaftliche Referentin am DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien in Aachen.

Frau rollt in einem großen Ring im Scheinwerferlicht.

Die Floorballspielerin

Ich spiele Floorball, eine Kombination aus Hallen- und Eishockey. Die Ballsportart, auch als Unihockey bekannt, gilt als eine der schnellsten der Welt. Die Spielsituationen ändern sich im Handumdrehen, sodass es für die Beteiligten und das Publikum immer spannend bleibt. Auf diesen Sport bin ich mit 14 Jahren durch eine Schul-AG gestoßen, bald machte er einen riesigen Teil meines Lebens aus. Mein größter Erfolg war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2015, bei der wir den 6. Platz erreichten – das bislang beste Ergebnis einer deutschen Damennationalmannschaft. Mittlerweile, nach 15 Jahren Floorball, betreibe ich den Sport zwar nur noch hobbymäßig, aber ungebrochen und mit derselben Freude. Heute bemühe ich mich, meine Erfahrungen an den Nachwuchs weiterzugeben. Am schönsten sind die Momente, in denen zwischen den Mitspielern ein fast blindes Verständnis herrscht und alle wie perfekt geschmierte Rädchen eines Zahnrads einen gelungenen Spielzug kreieren – die pure Magie.

CAROLIN PIORUN ist Wissenschaftliche Hilfskraft am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig.

Eishockeyspielerinnen in Aktion.
Foto IFF/VILLE VUORINEN

Die Rennkanutin

Seit ich neun Jahre alt bin, fahre ich Rennkanu und nehme an Regatten in ganz Deutschland teil. Dieser Sport erfordert Kraft, Ausdauer, Gleichgewichtssinn und Konzentration. Und wenn man nicht aufpasst, landet man auch mal im Wasser. Das Schöne am Kanufahren ist, dass es verschiedene Disziplinen gibt: Einer und Mannschaftsboote, die Zweier und Vierer. Auch wenn Doktorarbeit und Familie die Zeit einschränken, die ich beim Training verbringen kann – der Sport auf unserer wunderschönen Saale in Jena bietet den perfekten Ausgleich zur Arbeit im Labor und am PC. Als Captain unseres Institutsteams Leibniz ist kein Butterkeks bringe ich auch meinen Arbeitskollegen den Paddelspaß näher, im Drachenboot. Seit 2015 nehmen wir jedes Jahr an der GODYO Drachenboot Regatta auf dem Schleichersee teil, bei der verschiedene Firmen und Einrichtungen aus Jena starten.

CHRISTINE DUNKER ist Doktorandin in der Forschungsgruppe Mikrobielle Immunologie am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut in Jena.

Frau im Kanu vor Bergpanorama.

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