leibniz

»GELD ODER LEBEN – WIE UNSER IRRATIONALES VERHÄLTNIS ZUM GELD DIE GESELLSCHAFT SPALTET«

Blaues Sparschwein, in das eine Münze geworfen wird.

Von MARCEL FRATZSCHER

Die Deutschen gelten als Sparweltmeister – doch längst nicht alle können hierzulande Geld zur Seite legen oder Vorsorge betreiben. Denn immer mehr Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor und leiden unter steigenden Mieten und Armut, während wenige Superreiche wachsende Vermögen anhäufen. Was zu dieser Ungleichheit führt und welche Gefahren mit ihr verbunden sind, erklärt Marcel Fratzscher vom DIW Berlin – Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung in seinem aufschlussreichen Sachbuch. Die gute Nachricht: Man muss kein Wirtschaftsexperte sein, um hier durchzublicken. Zahlen und Fakten ordnet der Ökonom anschaulich ein und schafft auch durch historische Hintergründe ein neues Verständnis für unser Finanzsystem und die oft irrationale Angst vor Inflation und Verschuldung. Dabei müssen Schulden nicht per se schlecht sein: Gerade sie könnten sozialer Spaltung und der Zerstörung von Klima und Umwelt entgegenwirken. Ein Buch voller Ideen für eine gerechtere und lebenswertere Gesellschaft, das dazu anregt, neu über unser Verhältnis zum Geld nachzudenken.
JOHANNA MANGER

Erschienen im Berlin Verlag

»VON FÜCHSEN UND MENSCHEN. AUF DEN SPUREN UNSERER SCHLAUEN NACHBARN«

Kopf eines liegenden Fuchses.

Von SOPHIA KIMMIG

Sophia Kimmig blickt durch die Fuchsbrille auf die Welt, denn die Biologin hat jahrelang Verhalten und Anpassung von Füchsen erforscht, die ihren Lebensraum in die Stadt verlegt haben. In ihrem Buch »Von Füchsen und Menschen« lässt sie ihre Leserinnen und Leser Anteil haben an den Erlebnissen und Erkenntnissen aus der mehrjährigen Feldforschung für ihre Doktorarbeit am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Authentisch berichtet sie von ihrer Faszination und Begeisterung für den »heimlichen König der Tiere«, der mit seiner Flexibilität und Anpassungsfähigkeit fast überall auf der Welt heimisch ist. Sophia Kimmig kombiniert allgemeine Fakten zum Fuchs und zur Stadtökologie mit anschaulichen Schilderungen von Methoden, Herausforderungen und Anekdoten ihrer eigenen Fuchsforschung, die sie nachts schon mal in den Park des Bundespräsidenten führt. Aufgelockert wird das Buch durch kleine wissenswerte »Fox Fun Facts« und eigenhändige Illustrationen der Autorin. Ein lesenswertes und wunderbar allgemeinverständliches Buch über eine der wilden Seiten Berlins.
CHRISTOPH HERBORT-VON LOEPER

Erschienen im Malik Verlag

»DIE BESTE ALLER MÖGLICHEN WELTEN. W. G. LEIBNIZ IN SEINER ZEIT«

Gezeichnetes Porträt von Gottfried Wilhelm Leibniz.

Von MICHAEL KEMPE

Wer war dieser lange, hagere Mann mit der Allongeperücke und dem Gehrock? Der Historiker Michael Kempe sucht Antworten, indem er Gottfried Wilhelm Leibniz in seinen Alltag folgt. Sieben Tage aus dem Leben des Universalgelehrten hat er herausgepickt: In Paris schauen wir Leibniz über die Schulter, als er erstmals das Integralzeichen zu Papier bringt, in Hannover werden wir Zeuge, wie er seinen Zustand der Überarbeitung therapiert (mit noch mehr Arbeit!). Wir treffen Leibniz zwischen Bergen aus Briefen und Notizen, die er selbst als »ein gros Chaos« bezeichnete, und begleiten ihn in seiner Kutsche, in der er zwischen den Höfen des barocken Fürstenstaates pendelte — stets darauf bedacht, sich seine Wissenschaftsfreiheit zu bewahren. Kempes Biografie zeigt Leibniz dabei als echten Optimisten, der er nicht zuletzt in seinem Blick auf die Welt war: Gott habe diese zwar als die beste der möglichen Welten erschaffen. Nun aber sei der Mensch am Zug, sie bestmöglich zu gestalten.
DAVID SCHELP

Erschienen im S. Fischer Verlag

WAS LESEN SIE, HERR KRIFKA?

Luftaufnahme der Insel Malakula.

»SAVAGE CIVILIZATION von Tom Harrisson!«

In meiner Forschung zu Sprachen auf der südwestpazifischen Insel Ambrym verbrachte ich die Nachmittage immer mal wieder in der alten Nationalbibliothek von Port Vila, wo man noch durch die Regale streifen und auf Entdeckungsreise gehen konnte. So bin ich auf dieses Buch mit seinem reißerischen Titel gestoßen. Der Autor war als junger Ornithologe auf die Neuen Hebriden gekommen, um dann ein paar Monate auf der Insel Malakula dranzuhängen — einem kulturell höchst vielfältigen Ort, über 30 Sprachen werden dort gesprochen. In seinem Buch — anthropologische Abhandlung, sozialwissenschaftliche Studie, aber auch zu einem gehörigen Teil subjektiv gefärbter Reisebericht — beschreibt er die Kultur des Stammes der Big Namba im Norden der Insel oder das, was nach der Mission, den eingeschleppten Epidemien und der Kolonialisierung davon übriggeblieben war. Besonders detailgetreu geht er auf das Nimangki ein. Ein Aufstieg in diesem System sozialer Grade erfordert das regelmäßige Ausrichten großer Feste, bei denen zahnlose Schweine geopfert werden, die man zuvor jahrelang mühsam von Hand aufziehen musste. Harrisson beschreibt, wie die Menschen mit diesem für das unmittelbare Überleben völlig nutzlosen Brauch ihren sozialen Status signalisieren. Er kommt dabei ganz nah an die Idee des »costly signalling« heran, das 50 Jahre später durch Amotz Zahavi, auch er ein Ornithologe, formuliert wurde.
MANFRED KRIFKA, Direktor des Leibniz-Zentrums Allgemeine Sprachwissenschaft

Erschienen bei Victor Gollancz Ltd 1937

VERLOSUNG

Goldener Pokal auf schwarzem Sockel.

Falls wir Ihr Interesse geweckt haben: Wir verlosen je drei Exemplare von »Geld oder Leben – Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld die Gesellschaft spaltet«, »Von Füchsen und Menschen. Auf den Spuren unserer Schlauen Nachbarn« und »Die beste aller möglichen Welten. G. W. Leibniz in seiner Zeit«. Noch bis 30.09.2022 (Einsendeschluss) können Sie hier an der Verlosung teilnehmen. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden von uns per E-Mail benachrichtigt.

Wir wünschen Ihnen viel Glück und viel Spaß bei der Lektüre!

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